Die Geehrten und Ernannten der Raistinger Feuerwehr von links: Sebastian Schmid, Gerhard Michel, Martin Gindhart, Franz Schmid und Bernhard Braune.   Foto: Alfred Schubert

 

Die Feuerwehr Raisting hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich, wie die Jahresversammlung zeigt. Der Kreisbrandmeister wirbt für die Erstellung eines Notfallplans.

Auf gleich mehrere besondere Einsätze im vergangenen Jahr blickte Raistings Kommandant Bernhard Braune bei der Jahresversammlung im Gasthof zur Post zurück und Kreisbrandmeister Karl Neuner informierte über aktuelle und mögliche künftige Herausforderungen.

Herausragend waren laut Kommandant drei Einsätze an einem Tag: dem 22. Juni. Da suchte ein Unwetter die Gemeinde heim. An zwei Tagen war die Feuerwehr zudem zur Verkehrslenkung im Einsatz, als die neue Hülle des Radoms montiert wurde. Auch eine Straßensperrung für Filmaufnahmen und ein Misthaufenbrand beschäftigten die Feuerwehrleute. Insgesamt waren es elf Einsätze. Die Wehr hat 44 Aktive, von denen 22 Atemschutzträger sind, und elf Jugendliche. Die weiblichen Mitglieder sind in der Unterzahl, bei den Aktiven sind zwei Frauen, unter den Anwärtern ist ein weibliches Mitglied.

Corona-Pandemie führt zu Personalmangel bei Feuerwehren

Laut Kreisbrandmeister war zuletzt der Personalmangel – bedingt durch die Corona-Pandemie – das Hauptproblem. Auch der neue Digitalfunk bereitete Probleme, wie sich bei Einsätzen in von Hochwasser betroffenen Gebieten gezeigt habe. „Das Digitalfunknetz muss krisensicher werden“, so der Kreisbrandmeister. Im Notfall müsse man auf die analogen Funkgeräte zurückgreifen. Es seien Übungen notwendig, damit bei Großschäden die Koordination der Einsatzkräfte funktioniere. Eine neue Herausforderung sei ein großräumiger Stromausfall, der länger andauert. „Ohne Strom sind wir aufgeschmissen“, so Neuner. Es müssten Notfallpläne aufgestellt werden.

Damit in so einem Fall die Wasserversorgung funktioniert, wird die Gemeinde laut Bürgermeister Martin Höck ein Notstromaggregat für die Versorgung der Pumpe im Brunnen angeschafft, mit der das Wasser in den Hochbehälter gefördert wird. Von dort geht bergab, bei vollem Behälter sei die Wasserversorgung der Bevölkerung und der Feuerwehr sichergestellt.

Ein wichtiges Datum konnte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Sebastian Hain mitteilen: „Am 10. Dezember 2021 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen.“ Er dankte in dem Zusammenhang Albertine Kapfer für ihr Engagement bei den Formalitäten. Viel Anklang fanden im Vereinsleben der Tag der Feuerwehr im Ferienprogramm der Gemeinde, an dem 30 Kinder und Jugendliche teilnahmen, und der Christbaumverkauf, bei dem 97 von 106 Bäumen einen Abnehmer fanden. Der Überschuss von 1800 Euro war der größte Posten bei den Einnahmen des Vereins.

Für heuer sind schon Veranstaltungen geplant, unter anderem ein Hoffest im Sommer, ein Ferienprogramm für Jugendliche im September und ein Christbaumverkauf im Dezember. In diesem Jahr will der Verein an der Floriansmesse in Pähl teilnehmen, nächstes Jahr soll die Messe in Raisting gefeiert werden. Schriftführer Stefan Merkl brachte Zahlen aus der Vereinsstatistik. Der Feuerwehrverein hat 141 Mitglieder. Das nächste große Ereignis im Vereinsleben wird die Feier des 150-jährigen Jubiläums sein. Auf die Frage von Hain, was veranstaltet werden soll, kam nur ein Zuruf aus der Versammlung: „A gscheits Festl.“ Ob dies 2025 oder 2026 zusammen mit dem 1250-jährigen Jubiläum der Gemeinde gefeiert wird, ist noch offen.

Jugend der Raistinger Feuerwehr absolviert 20 Übungsabende

Die Jugendarbeit lief laut stellvertretendem Jugendwart Daniel Robeller trotz Corona weiter. Es gab 20 Übungsabende, wovon einige online abgehalten wurden. Heuer will die Gruppe wieder am Kreisfeuerwehr-Jugendtag und am Christbaumverkauf teilnehmen.

Anlässlich der Versammlung wurden Mitglieder geehrt und Ernennungen ausgesprochen. Martin Gindhart erhielt die Silberne Ehrennadel des Vereins für besondere Verdienste. Er war zwanzig Jahre Gerätewart. Neuner überbrachte Markus Eichberg und Franz Schmid die Ehrung durch Innenminister Joachim Herrmann. Eichberg wurde das Silberne Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst verliehen, Franz Schmid das Goldene Ehrenzeichen für 40 Jahre. Zudem erhielt Schmid einen Gutschein für einen Urlaub im Feuerwehrgästehaus in Bayerisch Gmain.

Zum Oberfeuerwehrmann wurden Bernhard Merz und Sebastian Schmid ernannt, zum Hauptfeuerwehrmann Oliver Moore, zum Hauptlöschmeister Gerhard Michl und zum Brandmeister Bernhard Braune.